Geschichte von St.Veit

Geschichte über den MARKT ST. VEIT

Es begann mit einem Jagdunfall – Hundegebell, Hörnerklang, Pferdegetrampel. Der Jagdgesellschaft voraus eilt auf seinem Gaul der ungestüme junge Veit. Steil geht es die waldigen Berglehen hinab. Unten im Tal schlängelt sich glitzernd das Band des Gölsenflusses. Nur mit Mühe kann der Vater des Jungen, der Ritter vom Staff, dem Sohne folgen. Jäh hält dieser an. Vor ihm steht unbewegt ein riesiger Hirsch und trägt sein kapitales Geweih trotzig empor. Nur einen Augenblick hält der Knabe betroffen inne, dann zückt er seinen Sperr und stürmt auf die lockende Beute los. Die Waffe trifft, aber der Hirsch wird nur verletzt; plötzlich senkt er das Geweih und rast blindwütig auf den jungen Jäger los. 

Dem Vater stockt der Atem. Wild gabelt der Hirsch den Knaben auf und stürzt ihn durch Gestrüpp und Unterholz talwärts. Der Ritter fällt aufs Knie "heiliger Veit, Patron meines Kindes, rette es, und ich baue dir zum Dank eine Kirche", kommt es von seinen Lippen. Dann folgt er in wildem Lauf der blutigen Fährte. Auf einer Insel unten im Flussbett der Gölsen findet er den Knaben. Zerschunden, aber am Leben. Voll Dankbarkeit über die Errettung des Kindes löst er das Gelübde ein. Diesem Vorfall soll St. Veit an der Gölsen der Sage nach seinen Ursprung verdanken.

Die Gründungssage

Der Ritter von Staff ins Jagdhorn stieß,

Dass tief es scholl in die Lande;

Die Knappen griffen zu Bogen und Spieß

Und lösten die Rüden vom Bande.


„Hallih, Hallihoh, zur lustigen Pirsch!“

Rief jauchzend des Ritters Knabe,

„Mein Sperr soll treffen den flüchtigen Hirsch,

Wie windesschnell er auch trabe!“


Die Rüden spürten des Hirsches Spur,

Der Knab`ersah ihn zur Beute;

Er schleudert den Spieß und verwundet ihn nur,

Doch wieder stellt ihn die Meute.


Da gabelt er auf den Knaben wild,

Und rast durch die dornigen Loden.

Der Vater starrt, des Entsetzens Bild,

Dann sinkt er kniend zu Boden.


„Patron meines Kindes, heiliger Veit,

Den einzigen Sprossen mir rette,

So sei dir zum Danke ein Tempel geweiht,

Erbaut auf der glücklichen Stätte!“


Dann stürmt er zu Tal in bebendem Lauf,

Geführt von der blutigen Fährte;

Da rief ihm sein Kind aus den Tiefen herauf

Und Hoffnung den Vater verklärte.


Am Wird, inmitten der Gölsen, fand

Sein Söhnchen gerettet der Ritter.

Ein Tempel alsbald darauf erstand

Zum Danke St. Veit, dem Erbitter.